Echtes Leder erzählt eine Geschichte: Narben, Risse und Wunden, die das Tier erlitten hat,
hinterlassen in der Haut untilgbare Spuren. Diese Merkmale beeinträchtigen in keiner Weise
Haltbarkeit und Lebensdauer- und sie unterstreichen mit abwechslungsreichen Narbenbild
Echtheit und Individualität naturgewachsenen Leders.
Wer Leder kauft, muss die folgenden Naturmerkmale akzeptieren:
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Insektenstiche und Zeckenbisse: Sie bleiben als kleine dunkle Punkte in der Lederhaut enthalten.
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Salzfraß: Eines der vielfältigen Ledermerkmale.
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Dungstellen: Im Verarbeitungsprozess werden sie weitgehend entfernt.
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Mastfalten: Markante Linien, die im Nackenbereich der Tiere entstehen.
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Gabelstiche: Diese Wunden müssen gut verheilt sein. Nur dann kann Leder mit diesem prägnanten Narbenbild verarbeitet werden.
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Striegelrisse: Sie dokumentieren, dass das Tier erstklassig gepflegt wurde.
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Heckenrisse und Adern: sind häufig auftretende, typische Echtheitsmerkmale. Sie prägen den individuellen Charakter des Leders.
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Hornstoß-Narben: Gut verheilte Erinnerungen an leichte Kämpfe.
Glattleder
Bei Glattleder, auch Narbenleder genannt, wird die Oberfläche der Narbenhaut nicht durch Schleifen aufgerauht. Deshalb bleibt die natürliche Struktur der Haut erhalten - aber je nach Art der Färbung bleibt sie mehr oder weniger deutlich erkennbar.
Bei der Durchfärbung mit wasserlöslichen Anilinfarben schwimmen die Häute in großen Fässern mit wasserlöslicher Anilinfarbe. Die Farbe dringt tief ins Leder ein, die Struktur der Lederoberfläche bleibt völlig unverändert. Anders bei der Färbung mit Deckfarben. Deren Farbstoff besteht aus feinen, nicht wasserlöslichen Farbpigmenten. Deckfarben werden in dünner Schicht auf das gegerbte Leder aufgetragen und überlagern die natürlichen Unregelmäßigkeiten der Oberfläche.
Rein-Nappaleder
ist das hochwertigste Leder. Die ROMA Stühle mit Beinen aus Edelstahl, Buche oder Eiche sind mit diesem elitären Leder fachmännisch bezogen. Die lichtechte, transparente Anilin-Durchfärbung lässt die natürliche Hautoberfläche unverändert - alle Spuren, die das Leben auf der Haut hinterlassen hat, bleiben erhalten und müssen akzeptiert werden. Polstermöbel, deren Bezug ja aus mehreren Häuten hergestellt wird, weisen charakteristische, kleine Farbunterschiede auf. Rein-Nappaleder fühlt sich samtig weich, warm und geschmeidig an. Im Verlauf der Jahre erhält es lebendig-warme Patina.
Pigment-Nappaleder
(Gedecktes Leder) wird mit deckenden Pigmentfarben gefärbt. Die Narbenschicht des Leders ist so mit einer schützenden Farbschicht übersprüht, unterschiedliche Hautstrukturen werden ausgeglichen. Weil die natürlichen Merkmale dann nicht mehr deutlich in Erscheinung treten, prägt man häufig dem Leder ein Narbenbild auf. Pigment - Nappaleder ist weniger atmungsaktiv oder temperaturregulierend - aber es besitzt eine gleichmäßige Optik, ist lichtbeständig und einfach zu pflegen. Leder dieser Qualität wird bei den Vollposterstühlen LUNCH verwendet
Semi-Nappaleder
(Semi-Anilinleder) ist eine Mischform: Zusätzlich zur Anilin-Durchfärbung wird mit Hilfe von Pigmentfarben Farbbild und Struktur gestaltet. Es entsteht ein farblich einheitliches, weniger empfindliches und pflegeleichtes Leder. Leder dieser Art findet Verwendung bei den Pauline Leder Freischwingern bei uns im Shop.
Rauhleder
Rauhleder ist weich, anschmiegsam, temperaturausgleichend, atmungsaktiv und strapazierfähig. Alle Rauhlederarten ähneln in der Optik und in ihrem herben Charme dem Wildleder, mit dem sie häufig sogar verwechselt werden. Rauhleder besteht aber aus der Narbenhaut von Rindern. Sein samtiger Charakter wird durch Anschleifen der Haut erreicht. Rauhleder sind anilingefärbt, besitzen ein ausgeprägtes Narbenbild und erhalten schon nach kurzem Gebrauch natürliche Patina.