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Holz ist ein lebendiger, natürlicher Werkstoff

Holz „arbeitet“ -
Quellen und Schwinden von Massivholz

Als naturgewachsener Werkstoff reagiert Holz auf Temperatur und besonders auf Feuchtigkeitsschwankungen mit Quellen, Schwinden
und Verziehen. Massivholz besitzt die Eigenschaft, Wasser aus der Luft aufnehmen und auch wieder abgeben zu können. Wieviel
Feuchtigkeit von dem Holz aufgenommen wird, hängt von der relativen Luftfeuchte und Temperatur der Umgebung ab. Gemessen wird der
Wasseranteil im Holz als sogenannte Holzfeuchte in Prozent. Bei einem üblichen Sommerklima (25 °C und ca. 60 % Luftfeuchte)
würde sich z. B. eine Holzfeuchte von ca. 11 % einstellen. Während der Heizperiode wird kalte Außenluft im Wohnraum erwärmt und es
kommt zu einem typischen Raumklima für zentralbeheizte Wohnungen bei dem die Luftfeuchte weit absinkt. Bei einer Raumtemperatur von
20°C und 40% Luftfeuchte reduziert sich die Holzfeuchte auf ca. 7 %. Werden zusätzlich ein Kachelofen oder Kamin betrieben, können die
Auswirkungen noch extremer sein.

• Feuchtigkeitsgefälle von Holz zur Luft = Schwinden
• Feuchtigkeitsgefälle von Luft zum Holz = Quellen
• Feuchtigkeitsgleichgewicht zwischen Luft und Holz = optimal

Aufgrund der Holzfeuchteschwankungen kommt es zu Größenveränderungen und Verformungen des Holzes. Es „quillt“ bei
steigender Feuchtigkeit und „schwindet“ bei fallender Holzfeuchte. Die Größenänderungen sind nicht gleichmäßig, d.h. in der Länge
(Maserverlauf) kommt es zu keinen merklichen Veränderungen; je nach Lage der Jahresringe ändert sich jedoch die Breite des Holzes;
bei Buche um ca. 0,2 % - 0,4 % je Prozent Holzfeuchte. Durch diese Einflüsse verändert sich die Abmessung des Holzes im
Laufe der Jahre um 0,6% - 1,2 %, was dazu führt, dass z. B. ein Esstisch aus Buche mit einer Breite von 100 cm im Laufe der Jahre
sein Breitenmaß zwischen 6 und 12 mm ändern kann.
Bei der Konstruktion von Massivholzmöbeln werden diese Maßänderungen berücksichtigt und man verwendet Beschläge und
Verbindungen, die diese Toleranzen minimieren können. Den gleichzeitig auftretenden Formänderungen tritt man ebenfalls mit
konstruktiven Maßnahmen entgegen, ganz vermeiden lassen sich Verwindung und Krümmung bei Massivholzteilen aber nicht. Ein
ausgeglichenes Raumklima über den Jahresverlauf hinweg, erzeugt geringere Holzfeuchteschwankungen - das „Arbeiten“ des Holzes lässt
sich so weitgehend einschränken.

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